Im südlichen Bereich des Prinz-Eugen-Parks entsteht eine Ökologische Mustersiedlung in Holzbauweise. Damit möchte die Landeshauptstadt München den modernen Holzbau etablieren und neue Maßstäbe in puncto Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung setzen. Unterschiedliche Gebäudetypen bis hin zu siebengeschossigen Häusern werden dort errichtet. Alle Projekte befinden sich mittlerweile im Bau.
Im Wohnungsbau zeichnet sich derzeit ein Trend ab, die Wohnfläche flexibel zu gestalten. Oder die Teilbarkeit, einzelne Räume abzutrennen, zu ergänzen und unabhängig zu erschließen. Ebenso die Vorbereitung für das Wohnen in allen Lebensphasen, im Besonderen das altersgerechte Wohnen zu aktivieren.
Zwei Argumente stützen diese Entwicklung: Zum einen die ökonomische Anforderung mit Wohnfläche äußerst sparsam umzugehen und der dauernden Fortentwicklung der Wohnflächen effektiv entgegenzuwirken. Zum anderen die demografische Entwicklung der Vereinzelung und die zunehmende Vereinsamung, unabhängig vom Lebensalter, entgegenzutreten. Im Holzhybridbau – Wohngebäude werden größtmögliche Energieeffektivität mit maximaler Raumflexibilität verwirklicht. Die positiven Eigenschaften beider Baustoffe (Holz/Beton) wie Wärmedämmung / Schallschutz / Sicherheit werden in der Verbundkonstruktion im Geschosswohnungsbau optimiert. Passend zum Holzhybridbau wird die Fassade mit einer differenziert gestalteten Holzschalung (massive, dauerhafte Holzqualität) ausgeführt.
Das Raumprogramm umfasst 181 geförderte Wohneinheiten für 1-8 Personen, davon 5 rollstuhlgerechte Wohnungen nach Din 18040-2. Alle Wohnungen sind nach DIN 18040-2 barrierefrei. Der Regelgrundriss folgt einem wiederkehrenden, flexiblen Prinzip: Der Grundriss ist in Gebäudelängsrichtung in ein Raster von 3,50m aufgeteilt. Diesem folgt das Tragwerk und die Fassade, ebenso wie der Grundriss.
Das Konstruktionsprinzip ist darauf ausgelegt, die hohe Grundrissflexibilität aus dem Entwurfskonzept mit einer möglichst wirtschaftlichen Bauweise zu vereinbaren. Es wird eine Holz-Hybrid-Bauweise vorgeschlagen. Dabei sind alle tragenden Elemente aus Stahlbeton, die Gebäudehülle hingegen in Holzbauweise ausgeführt.
Fassade
Die baurechtlich erforderlichen Brandriegel werden in Brüstungshöhe angebracht und zu einem gestaltprägenden Merkmal erhoben. Die opaken Anteile haben horizontal wie vertikal die gleiche Stärke – das gibt dem Gebäude eine ruhige, elegante Ausstrahlung. Das Prinzip der Öffnungen folgt dem Gedanken des modularen Grundrisses. Alle Fenster bzw. Loggien sind gleich. Die Fenstergröße ist so gewählt, dass die Aspekte Tageslicht, Sicherheit und Wärmeschutz optimal ausgewogen sind.
Die Fassade wird in den Regelbereichen (ausgenommen Ecken und Staffelgeschoss) aus nur 4 unterschiedlichen Modulen gefertigt und vor Ort zusammengefügt. Abweichungen aus Schallschutzgründen auf Seite der Cosimastraße haben keinen Einfluss auf den Holzbau: die Elemente A‘, B‘, C‘ weisen lediglich andere Fensterfüllungen auf.
Generalübernehmer:
B&O Wohnungswirtschaft GmbH, Dietrich-Bonhoeffer-Str. 14, 83043 Bad Aibling
Architekt (LP 1-4):
Pakula & Fischer Architekten GmbH, Silberburgstraße 51, 70176 Stuttgart
Ausführendes Holzbau-Unternehmen:
Huber & Sohn GmbH & Co. KG, Wasserburger Str. 4, 83549 Bachmehring
Beauftragte Leistung: Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise, Gebäudeklasse 5 (GK 5) und Kunststoff-Fenster von Huber & Sohn GmbH & Co. KG
Lage des Bauprojektes: Prinz-Eugen-Park 2, München-Bogenhausen