Mehrgeschossiges Bauen mit einer durchdachten Holzkonstruktion im urbanen Gelände besticht durch besten Brandschutz durch Holz selbst. Das höchste Holzwohngebäude der Niederlande fügt sich mit einer Fläche von 5400 m² so geschickt ein, als wäre noch nie anders gebaut worden.
Die Konstruktion aus Holz und Verbundelementen ermöglicht eine spätere Umfunktionierung der Wohnungen in Büroräume. Das Thema Nutzungsflexibilität wurde konsequent wie auch die selbst auferlegten Anforderungen an die Nachhaltigkeit und den Brandschutz des Gebäudes von Anfang an sichergestellt. Mehrgeschossiges Bauen in urbanen Gelände wird selbstverständlich.
Wie lose übereinandergestapelt wirken die sieben Stockwerke des 30 m hohen Wohngebäudes PATCH22 inmitten eines im Umbruch befindlichen Industriegebiets in Amsterdam. Das hölzerne Hochhaus mit Douglasienfassade und großzügigen Loggien wirkt anders als seine Umgebung und zeugt gleich in mehrfacher Hinsicht vom Wandel.
Wohnraum benötigt die Stadt derzeit dringender als Gewerbehallen, sodass für das Viertel zunächst eine gemischte Nutzung vorgesehen ist. Der dadurch zu handelnde Lärm in der Umgebung bestimmt das Umdenken der Investoren und Architekten. Sie vertrauten darauf, aus Holz ein genauso behagliches wie besonderes Heim errichten zu können, das seinerseits wandelbar ist.
Das Innere sollte zudem so flexibel gestaltbar sein, dass es sich problemlos in ein Bürogebäude umfunktionieren lässt. Mit einer Deckenhöhe von 4 m hat man ebenfalls vorgesorgt. Flexibilität und Nachhaltigkeit galt es bei der Planung bis aufs Äußerste auszureizen – auch um ein breites Spektrum an extravaganten Käufern anzulocken
Nach nur 14 Monaten Bauzeit waren bis an die Spitze getriebene Nachhaltigkeit, quasi grenzenlose Flexibilität im Innenraum und absurd einfacher, aber funktioneller Brandschutz durch Holz selbst unter ein und dasselbe einzigartige Dach gebracht.
Die 30 m hohe Konstruktion des PATCH22 verfügt wegen der starken Windlast am maritimen Standort über ein Erdgeschoss sowie einen Stabilisierungskern aus Beton. Alle weiteren Bauteile wurden mit Brettschicht- und -sperrholz realisiert. Für Elemente mit Außenkontakt verwendete man Redwood. Tragende Wände, Säulen und Balken wurden sichtbar belassen. Die Planer dimensionierten die Holzkonstruktion derart stark, dass diese im Brandfall durch eine entstehende Kohleschutzschicht noch zwei Stunden ihren Dienst tut – so simpel wie einfallsreich.