Die Holzmodulbauweise macht Schule, möchte man beim Anblick der geplanten Schulneubauten in Berlin bemerken. Die zügigen baulichen und pfiffigen Lösungen für den dringend benötigten Schulneubau kommen aus Frankfurt am Main und aus Vorarlberg. Die Kaufmann Bausysteme GmbH aus Reuthe fertigt ganze Schulen in Holzmodulbauweise. Das Architekturbüro NKBAK kümmert sich um die planerischen Herausforderungen.
Erfahrung hatte das innovative Vorarlberger Holzbauunternehmen bereits mit einem Schulbau der Europäischen Schule in Frankfurt in 2015. Seinerzeit wurden 98 Module für Klassenzimmer, Sanitärräume und Treppenhäuser in einer Werkhalle der Holzbaufirma in der Steiermark fix und fertig moniert. Fertig ausgestattent mit Wänden, Decken, Fenster, Sanitärobjekte, Heizkörper, Elektroverkabelung. Ein Standardklassenraum besteht aus drei Modulen. Jedes Modul wird per LKW an die Baustelle gebracht.
Wie in Frankfurt kommt die Konzeption der Schulen aus dem Leitungsteam der Architekten NKBAK aus Frankfurt am Main. Den Anfang machte die Integrierte Sekundarschule (ISS) Mahlsdorf im Berlin Bezirk Mahlsdorf /Hellersdorf für 550 Plätze. Die ISS ist das erste Bauvorhaben, das im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive fertigstellt wurde. Die Eröffnung der in Holzmodulbauweise errichteten Schule erfolgte zum Schuljahr 2019/20. Die ISS wird über eine vierzügige Sekundarstufe I (7. bis 10. Klasse) sowie eine zweizügige gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II – 11. bis 13. Klasse) verfügen.
Bis zu 432 Schülerinnen und Schüler können in der neuen Schule in der Konrad-Wolf-Straße im Bezirk Lichtenberg unterrichtet werden. Die im August 2019 eingeweihte Grundschule – nur rund 7 Monate nach der Grundsteinlegung im Januar 2019 ist dreizügig angelegt. Das Gebäude ist in moderner Holzmodulbauweise errichtet worden und ökologisch wertvoll.
Zur Schule gehört eine teilbare Sporthalle samt Außenanlagen im offenen Ganztagsbetrieb. Die Raumkonzeption setzt neue Qualitätsmaßstäbe, die eigens für die Schulbauoffensive vom Architekturbüro entwickelt wurden. Die Mensa und der Mehrzweckraum wurden in einer Einheit geplant und bieten der zukünftigen Schulgemeinschaft eine attraktive Versammlungsmöglichkeit.
Laut Senatsverwaltung verkürzt das Prinzip der Holzmodulbauweise allein die Bauzeit auf weniger als die Hälfte. Zu 90 Prozent vorgefertigt kommen einzelne Elemente, sprich Module, auf der Baustelle an und werden dort zusammengefügt.
Die dritte Modulschule wurde im Februar 2020 in der Sewanstraße, ebenfalls Bezirk Lichtenberg eingeweiht. 430 Kinder sollen die neue Grundschule einmal besuchen und zwar im offenen Ganztagsbetrieb. 26 Unterrichtsräume, einen Mehrzweckraum mit Küche, diverse Lernwerkstätten und Verwaltungsräume beherbergt den neuen Schulbau. Die geschuppte Fassade in der Sewanstraße besteht aus 14 Zentimeter breiten Brettern aus Douglasie. Mehr zum Thema Schulhausbau in Holzmodulbauweise gibt es hier.