Sozialer Wohnungsbau durch Nachverdichtung

Sozialer Wohnungsbau ist in vielen deutschen Großstädten wieder in den Blickpunkt gerückt. Mangel herrscht allerorten an günstigen und bezahlbaren Wohnraum. Neue Grundstücksflächen sind rar und zudem teuer in städtischen Lagen. Was liegt da näher, als den vorhandenen Raum in der Höhe zu überbauen? Genial einfach – einfach genial!

Die Stadt München ist eine der am stärksten wachsenden Kommunen in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 wird mit einem Zuzug von etwa 200.000 Neubürgern gerechnet. Um den dafür notwendigen Wohnraum schaffen zu können, spielt gerade die Nachverdichtung von bestehenden Wohngebieten eine wichtige Rolle. Aufstockung, Anbauten sowie durch Bebauung von Freiflächen zwischen den Wohnanlagen bieten sich an.

Allerdings sind die Flächen für Neubebauungen knapp, dazu haben die Freiflächen eine hohe Bedeutung für das Klima der Stadt – beispielsweise als Frischluftschneisen. Darüber hinaus dienen sie den Stadtbewohnern als Begegnungs- und Spielorte sowie als Fläche für Naherholung und Freizeit.

Sozialer Wohnungsbau begeistert durch Parkplatzüberbauung

Die geniale Idee Parkplätze zu überbauen, kam für den Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter zur rechten Zeit vom Bad Aiblinger Unternehmer Dr. Ernst Böhm von der B&O-Gruppe. Mit dieser Idee würden bereits versiegelte Flächen doppelt genutzt – zum einen als Wohnraum, zum anderen als Parkfläche.

Im Rahmen des städtischen Wohnungsbauprogramms „Wohnen für alle“ sollen innerhalb kürzester Zeit von 2016 – 2019 circa 3.000 neue, bezahlbare Wohnungen entstehen. Für dieses Ziel ist man für ein Pilotprojekt einer Parkplatzüberbauung schnell für einen geeigneten Standort fündig geworden. Der städtische Parkplatz am Dantebad war für dieses Pilotprojekt ideal geeignet. Zwischen dem Freibad und einem Sportplatz gelegen, dazu waren die vorhandenen Parkplätze nicht gebunden.

Sozialer Wohnungsbau
Sozialer Wohnungsbau durch Nachverdichtung in Holz-Hybridbauweise durch Huber & Sohn

Sozialer Wohnungbau in Rekordzeit durch Holz-Hybridbauweise

Mit der Durchführung des Projektes wurde die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG betraut. Die ersten Planungen mit Bauvoranfrage erfolgten bereits im Februar 2016, im März 2016 wurde die Bauleistung als Generalübernehmerleistung ausgeschrieben. Die Auftragserteilung an die B&O Gruppe erfolgte im Mai 2016.

Mit der Auftragserteilung wurde auch ein ambitionierter Bauzeitplan zur Vorgabe für die Beteiligten. Durch starke Unterstützung der Stadt konnte in Rekordzeit eine Baugenehmigung erwirkt werden. Bereits im Juli 2016 konnte mit den Erd- und Betonarbeiten auf der Parkfläche begonnen werden. Um die ambitionierten Bauzeiten einhalten zu können, wurde großer Wert auf einen hohen Vorfertigungsgrad im Bereich mehrgeschossiger Holzbau gelegt. Die Fertigung in der Holzbaufirma Huber & Sohn, Bachmehring, erfolgte im Zwei-Schichtbetrieb. Auch hier erfolgte die Produktion teilweise parallel zur bereits laufenden Montage.

Im Januar 2017 erfolgten die Abnahmen der Wohnungen und die ersten Bewohner konnten Ende Januar 2017 ihr neues Heim beziehen.

 

 

 

lebt in Stuttgart und betreibt als unabhängiger Holzhaus-Experte aus Leidenschaft verschiedene Blogs und das Portal holzbauwelt.de. Er informiert über Trends im Wohnungs- und Gewerbebau mit dem Baustoff Holz für Bauherren, Investoren, Planer im modernen Holzbau. E-Mail senden